gerichtliche Mediation wird kostenpflichtig

Einem Artikel der Financial Times Deutschland vom 15.07.2011  zufolge fordern die Rechtsexperten der Union und FDP , das auch die Richtermediation kostenpflichtig werden soll. In Erwägung gezogen wird dabei ein Stundensatz von 80-100 €. Im Prinzip ist diese Anregung zu befürworten, wobei die angestrebeten Stundensätze es freiberuflich tätigen Mediatoren immer noch nicht erlauben, wirtschaftlich zu konkurrenzfähigen Preise zu arbeiten.

Eine Mediationskostenhilfe ist dem Artikel zufolge nach wie vor nicht im Gespräch.

Geeinigt haben sich FDP und Union angeblich bereits auf gesetzliche Mindeststandards für Aus- und Fortbildung in Höhe von 120 Stunden. Dieses wird vielen Mediatoren immer noch als zu wenig erscheinen, auf der anderen Seite wird es einen Boom an Zusatzausbildungen für Rechtsanwälte bedingen, bei denen heute nur 90 Stunden vorgesehen sind.

Diese Zusatzausbildungen werden sobald sie konzipiert sind, sicherlich  auch im Portal http://www.mediation.de zu finden sein bzw. bei www.mediationsausbildung-finden.de.

Alternative Streitbeilegungsverfahren (ADR)

Die EU-Kommission hat am 18.01.2011 folgende Meldung veröffentlicht:

Verbraucher: Streitigkeiten schneller, kostengünstiger und problemloser außergerichtlich beilegen

Wenn es zu Streitigkeiten in Bezug auf eine Ware oder eine Dienstleistung kommt, können die Verbraucher zur Beilegung dieser Streitigkeiten das ADR-Verfahren in Anspruch nehmen.

John Dalli, EU-Kommissar für Gesundheit und Verbraucherpolitik, erklärte: „Alle Verbraucher in der EU müssen Zugang zu einem einfachen, schnellen und kostengünstigen Verfahren zur Beilegung von Streitigkeiten mit Gewerbetreibenden haben.“

Bestimmendes Merkmal dieses Verfahrens ist die außergerichtliche Einigung.

Ein neutraler Dritter – ein Schlichter oder ein Mediator – schlägt dabei eine Lösung vor oder bringt die Parteien zusammen, damit sie gemeinsam eine Lösung finden. ADR-Verfahren umfassen weder die Systeme der Unternehmen für Kundenbeschwerden noch die direkte gütliche Einigung zwischen Verbraucher und Gewerbetreibendem und auch keine gerichtlichen Mediationsverfahren. Im Rahmen der außergerichtlichen Streitbeilegung werden vor allem Einzelfälle bearbeitet. Wenn diese ähnlich geartet sind, können auch mehrere Einzelfälle zusammengefasst werden.

Gegenwärtig gibt es in der EU mindestens 750 verschiedene ADR-Systeme.

Um ein EU-weites System einrichten zu können, wie es das Arbeitsprogramm der Kommission für 2011 vorsieht, sind daher weitere Maßnahmen auf EU-Ebene erforderlich.

Die Ergebnisse der Konsultation, die bis zum 15. März 2011 gelaufen ist, werden in die Gestaltung des Kommissionsvorschlags für einen Rechtsakt einfließen, der im November 2011 vorgelegt werden soll.

Weitere Informationen

Brücke zum Erfolg – Wenn Bank und Unternehmer sich vertrauen

Donnerstag, 14.07.2011, 18 Uhr, in der

Handwerkskammer für Mittelfranken

Hans-Sachs-Saal, 4. Stock

Sulzbacher Straße 11-15

90489 Nürnberg

Tagesordnung

1. Begrüßung

Prof. Dr. Elmar Forster, Hauptgeschäftsführer Handwerkskammer für Mittelfranken

2. Eröffnung

Hans-Joachim Metternich, Kreditmediator Deutschland

3. Talkrunde

„Kreditverhandlungen-so klappt es mit der Hausbank“ (Dirk Helmbrecht, Peter Lerberl, Lothar Fink, Jochen Weiß)

4. Vortrag

„Leitfaden zur Vorbereitung auf das Kreditgespräch“ (Prof. Dr. Stephan Paul)

5. Vortrag

„Wirtschaft-Währungsunion-Geldwertstabilität: Was bringt die Zukunft?“ (Prof. Dr. Wolfgang Wiegard)

6. Schlusswort

Markus Lötzsch (Hauptgeschäftsführer Industrie- und Handelskammer Nürnberg für Mittelfranken

7. Moderation

Frank Armbruster (Vizepräsident Deutsches Forum für Mediation)

ab ca. 20 Uhr Gespräche bei Getränken und Imbiss

weitere Informationen

Umgang mit Konflikten in Unternehmen – Neue Initiative zur Sensibilisierung

Seit April gibt es den Verein FAIRsprechen e.V., Hannover.

„Intention des neuen Vereins ist, das Bewusstsein aller Menschen, die in Organisationen tätig sind, dahin zu verändern, dass sie Konflikte als normal und zum Leben gehörend akzeptieren und durch ein Bekenntnis der Organisationsleitungen zugesagt bekommen, dass Konflikte zuvorderst auf der Interessenebene kommuniziert werden.“(Handle fair und rede drüber, Detlev Berning in Spektrum der Mediation 42/2011)

Wir befürworten diese mit dem Zeitgeist gehende Initiative und wünschen dem Verein viele auf seiner Website gelistete Organisationen, die sich dem oben beschriebenen Thema verschreiben.